29.11.2018

Bewerber werden zu Kunden

Der Fachkräftemangel ist überall spürbar. Auch Deutschlands drittgrößter Wirtschaftsbereich, die Logistik einschließlich Luftfracht stehen vor der Herausforderung des Recruitings. Ohne eine starke Arbeitgebermarke funktioniert das nicht – davon ist Arbeitsmarktfachmann Christian Runkel überzeugt.

Das Management im Bereich Personalwesen sei in einem strukturellen Wandel. „Kein Recruiting ohne Branding“, war daher die Ausgangsthese, die Christian Runkel (myLOGConsult) bei seiner Keynote auf dem Thanksgiving COM.together der Air Cargo Community vertrat. Effektives Recruiting funktioniere nur mit einem optimalen Employer Branding. Berufseinsteiger und Jobsuchende sind Kunden, keine Bittsteller. Die Airlines, Spediteure, Trucker, Frachtabfertiger und Dienstleister rund um die Luftfracht am Frankfurter Flughafen müssten vielmehr um neue Mitarbeiter werben. Ihr Produkt: ein attraktiver Job. Diese Erkenntnis sorgte für zustimmendes Nicken, aber auch überraschtes Raunen in den Publikumsreihen. Sie rüttelte jedoch vor allem wach und machte Fragen auf: Wie schärfen die Mitglieder der Community ihre Marke als Arbeitgeber? Wie stärken die Unternehmen das Image der Luftfracht als wichtigen Teil der Logistik?

Recruiting erfordert eine gemeinsame Agenda

Viele Unternehmen am Standort Frankfurt haben ein solides Bewerbersystem und haben eine Arbeitgebermarke über Jahrzehnte entwickelt. Der Arbeitsmarktfachmann betonte jedoch, dass die Branche als Ganzes – vom kleinen Unternehmen über den Mittelständler bis hin zum Konzern – gefordert ist, das eigene Image zu verbessern. In Zeiten des Fachkräftemangels finde der Wettbewerb um Fachkräfte zwischen ganzen Wirtschaftsbereichen statt. Die Community mit ihrem Kompetenzteam Human Capital sei daher in der Pflicht, „für die Mitglieder den Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften nachhaltig zu sichern“, so Christian Runkel. Gemeinsam mit den Mitgliedern sollten die Community-Fachleute daher Ansätze zur Verbesserung des übergreifenden Personalmarketings am Standort entwickeln und mögliche Schwachstellen analysieren. Hierzu sei es unumgänglich, den Bewerber zu kennen und seine Bedürfnisse zu verstehen, die oftmals über die Zahlung eines fairen Lohns hinausgingen. Verantwortung, Entwicklungsmöglichkeiten, Unternehmenskultur – das sind nur drei Punkte, die Christian Runkel als Erwartungen von Bewerbern nannte. In der Positionierung der Arbeitgebermarke böte das Verstehen der Zielgruppe vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: Vom eingängigen Corporate Design über attraktive Beschäftigungskonditionen bis hin zum Image als moderner Arbeitgeber.

Die komplette Präsentation von Christian Runkel auf dem Thanksgiving COM.together finden Sie hier.

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